Es wird leerer und freundlicher - Makuzi Beach Lodge 

Nördlich von Nkhotakota wird es etwas leerer auf der Straße. Leerer heißt nicht leer, aber es gibt jetzt auch mal einen Kilometer oder zwei, wo wir keine Siedlung, keinen Menschen, kein Tier sichten. Gleichzeitig scheinen sich die Menschen zu ändern. Sie erinnern uns an Simbabwe: Es wird wieder gegrüßt, gewinkt, gelächelt, gewedelt und das „Give me money“ der Kinder weicht einem „How are you?“ und „What’s your name?“ Was für ein Unterschied! 

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My name is Mirinda, Noah, Moses oder Prince.  

Kurz vor Chinteche machen wir halt bei der Makuzi Beach Lodge, ein echtes Kleinod: wunderschöne Anlage, traumhafte Bucht mit Sandstrand, wir wagen eine kleine Kajak-Tour bis zum vorgelagerten Inselchen und lassen uns zur Abwechslung vom Chef des Restaurants verwöhnen. Lecker!

Das Land der Makuzi Beach Lodge hat der Chief des Nachbardorfes vor 25 Jahren der englischen „Mama Jane“ geschenkt, weil sie sich intensiv um das Wohl des Dorfes gekümmert hat. Eines der schönsten Fleckchen, die wir bisher in Malawi gesehen haben.

Am zweiten Tag machen wir eine geführte Tour durch das kleine Dorf Bandawe - der Erlös kommt den Älteren und Waisen zugute. Wir melden uns für 10 Uhr an, aber unser Führer steht schon um 9 Uhr vorm Auto. Klar, er hat keine Uhr. Er muss ein bisschen warten, bis wir gefrühstückt haben. Dann geht die Tour los. Direkt am Camp-Eingang überfällt uns gleich ein Künstler. Seine sehr bunten Bilder treffen nicht gerade unseren Geschmack, da bestellen wir lieber einen geschnitzten Schlüsselanhänger: Vorderseite MARINA, Rückseite ein Zebra. Er möchte lieber einen Elefant schnitzen. Wir entscheiden uns trotzdem fürs Zebra, sind aber dann etwas unsicher. Kann er Elefanten vielleicht besser? Ja bestimmt: unser Zebra ist eher wie ein gestreiftes Nilpferd ausgefallen :-)

Ungeplante Station 2 ist die Schule. Ein Lehrer lädt uns zu einer kleinen Besichtigung ein und wir erfahren von den katastrophalen Zuständen und dem akuten Geldmangel im malawischen Schulalltag (mehr hier). Als wir eine halbe Stunde später unsere Tour fortsetzen, sind unsere Gemüter deutlich gedämpft. Das kümmert die kleinen Geister um uns herum nicht. 20, 30 Kinder zwischen 5 und 8 Jahren scharen sich um uns und nachdem Peter ein paar Faxen macht, kriegen wir sie nicht mehr los. 

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 Wir lernen wie Maniok angebaut und verwendet wird und wandern im Tross durchs Dorf.  

Sie begleiten uns noch eine Stunde durchs Dorf, jeder will uns mal an der Hand führen. Manchmal drei gleichzeitig rechts und links und wenn einer loslässt, ist schon der Nächste da. Soviel Zuneigung muntert uns wieder auf! Mit strahlendem Gesicht, aber pappigen Händen kommen wir am Camp an.

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Eigentlich bis jetzt genug Emotionen für einen Tag. Aber der Camp-Besitzer muss noch eins drauf setzen. Er brummt rückwärts mit seinem Auto in unser stehendes iMobil. Was ein Dödel! Vollkommen neben der Kappe, meint er auch noch, eine Versicherung hätte er nicht, er würde sich vielmals entschuldigen, aber mehr wäre nicht drin. Gott sei Dank fällt ihm nachts doch noch ein, dass er wie jeder in Malawi natürlich eine Haftpflichtversicherung für das Auto hat. Alles wird gut! Wir bekommen (hoffentlich) unsere demolierte Tür ersetzt, machen eine äußerst nette Bekanntschaft mit dem Versicherungsagenten und setzen leicht verspätet unseren Weg Richtung Norden fort.

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Die Frauen im Dorf stampfen Maniokwurzeln zu Mehl. Dann wird Porridge fürs Frühstück daraus gekocht. 


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