Von Tansania kommend reisen wir an der Südspitze des Tanganyika Sees nach Sambia ein. Der verschlafene Grenzübergang ist verlassen, der Beamte am heutigen Sonntag in der Kirche, einer kleinen Hütte, die mit 30 Personen bereits voll ist. Wir erleben mehrere ausdrucksstarke Predigten, die wir natürlich nicht verstehen, aber die Theatralik ist durch nichts zu überbieten, und bekommen Gänsehaut bei den Gesängen der versammelten Gemeinde. Ein schöner Start in ein neues Land und die positiven Reiseeindrücke sollen sich fortsetzen.
Wir haben heiße Tipps für tolle Wasserfälle im Norden Sambias. Schon der Auftakt bei den Chishimba Falls ist vielversprechend. Dadurch ermuntert entscheiden wir uns kurzfristig auch noch die Lumangwe und Kabweluma Falls zu besuchen - eine Runde von 800 km durch den äußersten Norden Sambias! Aber wir haben ja Zeit … Tatsächlich erleben wir hier weit ab der Touristenrouten eines der Highlights unserer gesamten Afrika-Tour! Allerdings müssen wir uns das schwer erkämpfen: Ein kräftiges Gewitter hat die letzten 45 km der Lehmpiste in eine Schlammwüste verwandelt. Wir aktivieren sämtliche Hebel und Schalter an unserem Vehikel, um da durch zu kommen. Das Auto kommt an seine technischen Grenzen und uns flattern die Nerven. Allein das Frühstück am nächsten Tag unmittelbar an der Kante des Wasserfalles entschädigt für die Mühe.
Der Zeitpunkt ist ideal für einen Besuch des Kasanka NP, wo sich jedes Jahr Ende November für kurze Zeit bis zu 10 Millionen Flughunde aus dem Kongo zum großen Fressen einfinden. Wir sind im Baumwipfel mitten drin, sowohl abends als auch morgens (aufstehen um 3:00 Uhr!), als die Schwärme wieder zurückkehren.
Wandern in der Wildnis - das Mutinondo Wilderness Camp bietet uns für drei Tage das perfekte Basislager. Und wieder einmal sind wir ganz, ganz allein in einer grandiosen Landschaft.
Am liebsten würden wir nun die berühmt-berüchtigte Escarpment Route 800 m hinunter in das Luangwa-Tal fahren und den gleichnamigen Nationalpark, eine Perle in Afrika, besuchen. Die Regenzeit hat jedoch bereits eingesetzt und die Strecke für die nächsten Monate unpassierbar gemacht. Die einzige Alternative ist ein Umweg von 1000 km - schade, das wollen wir dann doch nicht.
Also geht es auf direktem Weg über Lusaka nach Livingstone und dort über die Grenze nach Simbabwe.
Insgesamt hat uns Sambia sehr gut gefallen und war rundherum eine positive Überraschung. Wir hätten gern mehr Zeit hier verbracht und noch mehr Regionen des Landes bereist, aber mal hat unsere eigene Zeitplanung und mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. So „müssen" wir definitiv für eine ausgiebige Reise wieder hierher kommen!