Heute hatten wir mit genau 19,4 km unsere bisher kürzeste Tagesetappe. Wir sind am Kunene Fluss angekommen und die erste Nacht verbringen wir im Camp mit dem schönen Namen Hippo Pools, das von den hier ansässigen Himbas betrieben wird. Tatsächlich sitzen die anwesenden Himba-Frauen in ihrem traditionellen Outfit, d.h. mit einer Mischung aus Ockerfarbe und Butterfett eingecremt, die Haare zu aufwändigen Frisuren geflochten, sehr schön bunt geschmückt und barbusig, am Eingang. Wir sind mal wieder allein auf weiter Flur und machen zur Abwechslung ein Lagerfeuer.
Am Morgen schauen wir uns die Ruacana Wasserfälle an. Die Schlucht ist beeindruckend, aber die Fälle sind nur rudimentär erkennbar, da das ganze Wasser für ein unterirdisches Kraftwerk abgezweigt wird. Das wussten wir aber vorher und kamen deshalb mit gebremsten Erwartungen. Gemessen daran, fanden wir es dann doch beeindruckend.
„frau“ trägt auf dem Kopf, „man(n)“ kann das nicht
Dann begann schließlich unsere Mörderetappe entlang einer Allradstrecke am Flussufer des Kunene. Heute ist Heike gefahren! Und Peter hat sich (fast) alle Kommentare verkniffen. Es war dann auch alles dabei: Gleich am Anfang ging es steil bergauf und gleichzeitig wurde der Weg schlecht mit Auswaschungen und groben, losen Steinen. Also, erster Gang und Gelände-Untersetzung. Nicht schlecht, wie sie da im Kriechgang hochgekraxelt ist! Dann ging es natürlich auch gleich wieder steil bergab. Hier war die Motorbremse im kleinen Gang gefragt. Auch gut gemacht! Und dann kam sogar noch eine kleine Flussdurchfahrt auf einer sogenannten low level bridge. So nennen die Afrikaner ein befestigtes Flussbett, also sozusagen eine Brücke unter Wasser. Auch hier hat Heike sehr besonnen die Bugwelle im Zaum gehalten um geschickt auf den letzten Metern Schwung zu nehmen für die etwas steilere Ausfahrt am anderen Ufer. Lediglich kurz vor dem Camp hat sie vielleicht nicht so die Ideallinie über grobes Geröll gefunden. Die Reifen werden es ihr verzeihen. Wer jetzt lacht, muss erst einmal selbst ein großes schwankendes Ungetüm durchs Gelände manövrieren - genau!