Brukkaros Krater

Im Gegensatz zum Messum Krater 1000 km weiter nördlich sieht dieser hier tatsächlich aus wie ein ordentlicher Krater auszusehen hat.

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Brukkaros Krater - von weitem sieht er aus wie eine Hose (auf dem Kopf)
[Hose = Bruk in Afrikaans, Hose = Karos in Nama]

Dabei ist dieser Krater gar nicht direkt durch vulkanische Aktivität entstanden. Es gibt auch kein typisches Vulkangestein oder erkaltete Lava, was die Wissenschaftler lange irritiert hat. Bis ein schlauer Mensch herausgefunden hat, dass unterirdische Wasserspeicher durch aufsteigende Lava so stark erhitzt wurden, dass der Berg darüber explodiert ist - wie ein Schnellkochtopf, bei dem das Sicherheitsventil defekt ist.

Wie dem auch sei: Der Krater erhebt sich hoch über der weiten und ansonsten topfebenen Steppe, durch die der Fish River fließt. Man sieht ihn schon deutlich aus 100 km Entfernung und fährt dann mehr als eine Stunde lang schnurgerade auf ihn zu. Die letzten Kilometer führen am Krater hoch bis zu einem Sattelpunkt, wo die Wassermassen den Rand irgend wann einmal aufgebrochen haben. Dieses Wegstück ist extrem rauh und unser Auto krabbelt im Kriechgang über große Steine, Auswaschungen und Felsstufen. Oben angekommen haben wir einen sehr schönen Blick sowohl in den Krater hinein, als auch auf die unendlich weite Ebene, die wir zuvor durchfahren haben. Der Naturpark um den Krater und das Camp, in dem wir übernachten, sind schon vor Jahren aufgegeben worden. Uns soll es recht sein, so können wir die Natur ungestört genießen. Dennoch finden wir es extrem schade, dass ein solch besonders schöner Platz offensichtlich wenig besucht wird, nur weil er ein wenig abseits der touristischen Hauptrouten liegt. Leider - oder doch Gott sei Dank? - ist das häufig so. Wir fahren daher gezielt solche Stellen an. (Siehe auch hier: So funktioniert Tourismus, oder: Wie wir nicht reisen wollen!)

Am ersten Abend gibt es ein seltenes Phänomen: Wolken in Namibia! Diese zaubern einen besonders schönen Sonnenuntergang. Am Horizont sehen wir nachts einige Blitze, bei uns bleibt aber alles ruhig.

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Fast schon kitschig - Sonnenuntergang vom Brukkaros Krater aus

Am nächsten Tag brechen wir wegen der erbarmungslosen Sonne schon relativ zeitig auf und folgen dem Wanderweg zum Kraterrand und hinunter in den Kessel. Dort, wo die Wassermassen den Krater aufgebrochen haben, hat sich ein Wasserfall gebildet, der aktuell natürlich trocken ist. Ein gute Gelegenheit für die Picknickpause - auf der Kante des Wasserfalls sitzend! Über uns kreisen zwei Steinadler und ihre Nester sind in den steilen Felswänden gut auszumachen. Hinter uns brüllen die Paviane am anderen Ende des Kraterbodens. Hall und Echo verstärken die Geräusche, die auch unter normalen akustischen Verhältnissen schon beeindruckend sind.



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