Our Father is calling you - Einladung in einem Dorf


Die Anfahrt zum Amboseli National Park gibt nicht nur atemberaubende Blicke auf den Kilimandscharo frei, sondern wir werden auch überrascht von der Gastfreundlichkeit der Kenianer.

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Zum Amboseli NP schaffen wir es nicht mehr bei Tageslicht, also fragen wir einen Bauern, ob wir in der Nähe seines Hauses für die Nacht stehen bleiben dürfen. Nein, dürfen wir nicht! Wir sollen besser auf seinen „Hof“ fahren, wo wir als Gäste selbstverständlich herzlich willkommen sind. Der Hof ist eigentlich gar keiner, er baut sich nämlich gerade erst einen Zaun, nur die Pfähle stehen schon und er beginnt gerade, den Stacheldraht zu ziehen. Wir sind sehr dankbar für diese Gastfreundschaft und kochen abends etwas mehr Reis und Soße und tragen es in sein Haus. Zehn Minuten später bringen seine zwei Söhne die Töpfe blitzblank zurück und richten aus: „Our Father is calling you, we are celebrating“.

Rechts das Haus unseres Gastgebers, links die Hütte der Verwandtschaft 

So kommen wir in den Genuss, ihre Wohnung von innen sehen zu dürfen. 
Ja, wie sieht’s drinnen aus? Offensichtlich ist unser Hausherr nicht ganz arm, die Wände sind aus Stein, keine Holzhütte. Auch der  Fußboden des Wohnzimmers ist glatt verputzt, die Wände vor langer Zeit auch einmal angestrichen. An jeder Wand steht ein wuchtiges Sofa oder zwei Sessel, wie sie überall am Straßenrand zu kaufen sind (siehe Kenia überrascht). Sie sind mehr als zerschlissen, an vielen Stellen gibt es keinen Bezugsstoff mehr. Über uns das Wellblechdach, darunter jede Menge Kabelverhau vom Solarpanel zur Batterie und zu einer funselige Glühbirne, die den Raum nicht heller macht als der Vollmond.                                                                                  

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Zusätzlich gibt es einen kleinen Küchenschrank, voll mit Geschirr für eine sechsköpfige Familie. Der gesamt Raum strahlt Ordnung und Sauberkeit aus, es ist unabhängig von der armseligen Ausstattung ein angenehmes Zuhause. Elias hantiert an einem uralten CD-Player herum, assistiert von seinen Söhnen. Der ist jedoch trotz aller Bemühungen nicht in Gang zu setzen. So unterhalten wir uns etwas schleppend (sein Englisch war nicht allzu gut) ohne Hintergrundmusik über Familie, Schule, Vieh und Gemüsegarten. 

Am nächsten Morgen gibt es noch ein Abschiedsfoto mit seiner Frau und den Kindern. Wir waren gerührt von dieser Einladung.

© P Wroblowski / H Zängerlein 2015                                                                                                    Legende          Disclaimer          Kontakt          Sitemap