Von München nach Hamburg - der Tanganyikasee 

Unvorstellbar, ein See der von München bis zur Nordsee reicht - der Tanganyika See, 676 km lang! Er ist im Schnitt zwar nur 50 km breit, aber bis zu 1.400 m tief - einer der großen Seen im Albertine Rift des Ostafrikanischen Grabenbruchs.

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„Abwechslungsreiche“ Fahrt durch 500 km Wald: mal mit Palme, mal mit Kaktus.

Steilufer machen die Küste leider sehr unzugänglich, so fahren wir die 520 km von Kigoma im Norden nach Kipili im Süden meist 100 km von See entfernt. Über die ganze Strecke erstreckt sich ein riesiges Waldgebiet, es ist nur sehr dünn besiedelt, es gibt kaum Verkehr. Eigentlich das ideale Elefantenterrain, aber die sind hier nur noch im Katavi NP zu finden. Am zweiten Tag treffen wir nach 100 km das erste Auto, einen schwer beladenen LKW mit Achsenbruch. Hin und wieder überrascht uns ein Regenguss, die Straße verwandelt sich in Schmierseife, unser iMobil erhält eine Kruste aus Schlamm und wir hoffen, jetzt keinem LKW zu begegnen. Die eiern dann nämlich „völlig losgelöst“ auf der Straße herum. 

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Radwechsel in 2 Tagen -  mangels Wagenheber hackt man sich               Alle aussteigen - die Bismarck-Linie ist im Graben gelandet. aus Baumstämmen erst Stützen zurecht.

Das Gute an der kleinen Regenzeit ist, die Schauer sind begrenzt, eine Stunde später scheint die Sonne und die Straße trocknet sehr schnell wieder ab. Außerdem kühlt der Regen die Temperatur auf 18°C ab - ideale Fahrtage! 

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Nicht unbedingt besser: Seenlandschaft statt Schlaglöcher.                    iMobil im getarntem Outfit.  

Besonders schön und für uns erstaunlich: um uns herum sprießt überall das frische Grün - auf dem Boden das neue Gras, auf den Bäumen die neuen Triebe. Schließlich ist Frühling in Afrika und es sieht ein bisschen aus wie im Mai zu Hause!

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Frühlingswald zum Beginn der Regenzeit.

Wir fahren die Strecke von Kigoma nach Kipili in drei Etappen. Bei so dünner Besiedlung können wir wild campen. Und zum ersten Mal in Ostafrika entdeckt uns wirklich kein Mensch. Niemand, der neugierig ums Auto herumsteht und mal hereinschauen will, keine Kinder, die Mzungu, Mzungu rufen. Einfach nur himmlische Ruhe! Wir können es kaum glauben. Zur Feier des Tages öffnen wir die erste Dose fränkischen Pressack auf dieser Etappe und zelebrieren mit selbst gebackenem Sauerteigbrot ein Festmahl. 

Der nächste Stopp ist beim Hippo-Pool an der Parkgrenze des Katavi Nationparks. Und einen Tag später springen wir bei Kipili noch einmal in den Tanganyikasee  - nicht nach 6 Uhr abends, denn dann ist der See den Krokodilen und Hippos vorenthalten. 

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Katavi NP: Für feine Nasen kaum auszuhalten, auch die Geräuschkulisse kann nur als „interessant“ bezeichnet werden.

© P Wroblowski / H Zängerlein 2015                                                                                                    Legende          Disclaimer          Kontakt          Sitemap