Wer glaubt, wenn es heiß ist, ist es heiß, der war noch nicht in Afrika.
Das Thermometer zeigt uns zwar schon seit Sambia um die 35 °C an, unsere Sinne empfinden die Hitze aber sehr differenziert. Schmecken können wir die Hitze (noch) nicht, aber sehen, hören, fühlen und sogar manchmal riechen! Üppiger Urwald, es blüht und duftet, ohrenbetäubendes Zikade-Gezirpe. Schwarz verhangener Himmel, kurzer sintflutartiger Regen, helles Krachen und dumpfes Grollen. Feuchtwarme Luft auf der Haut. Fliegen, Mücken, Käfer, Falter surren und flattern um uns herum. Kaum Abkühlung nachts - die Hitze in den Tropen.
Ein Gewitter braut sich am Malawi See zusammen. Trotz Hitze sind wir „wegen der Viecher“ im Kasanka NP in
langer Montur unterwegs.
In der Kalahari und Karoo: Die Landschaft ist mehr oder weniger erdfarben - die wenigen Büsche und Gräser sind verdorrt, die nackte Erde gewinnt Oberhand über die spärliche Vegetation. Wir erkennen nicht, dass die Regenzeit schon angefangen hat. Der Himmel ist stahlblau, keine Wolke stört, die Sonne brennt gnadenlos. Auch die Grillen zirpen nicht mehr, keine Mücke schwirrt ums Ohr. Die Eukalyptusbäume in unserem Camp reichen wie ein Hustenbonbon. Wie aus einem überdimensionalen Fön bläst der Wind heftig mit 38 °C Grad und dörrt alles aus, auch uns. Alles wartet auf den Sonnenuntergang, jetzt sinkt das Thermometer kontinuierlich. Um 20 °C - bis die Sonne wieder aufgeht.
Das einzig Grüne: ein paar (hochgiftige!) Wolfsmichgewächse Hin und wieder ein Knochengerüst in dornigem Gestrüpp.
in den Cedarbergen, am Rand der Karoo. Opfer der Dürre oder der Wolfsmilch?