Es kommt immer auf die Richtung an! - das hatten wir bei unseren letzten Eindrücken in Sambia geschrieben (siehe separate Webseite Sambia). Und das bestätigt sich bei unserer Einreise in Südafrika. Aus Ostafrika kommend ist das Straßenbild für uns nicht mehr exotisch und fremd. Es fehlen die Marktfrauen am Straßenrand, es fehlen die johlenden Kinder, die Frauen, die ihre Last auf dem Kopf und ihre Babies auf dem Rücken tragen, und der nette Smalltalk beim Bezahlen der Straßengebühr. Und wo sind die überfüllten und hoch beladenen Busse geblieben, die Wracks und umgekippten LKWs entlang der Straße?
Unsere ersten Städte Musina und Makhado (Louis Trichardt) könnten auch in Australien oder USA liegen. Die Menschen haben zwar eine andere Hautfarbe - so richtig schwarz sind sie allerdings auch nicht mehr -, aber sonst? Wo ist der große Unterschied?
Südafrika ist viel wohlhabender (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) als die ostafrikanischen Länder inklusive Malawi, Sambia und Simbabwe und das ist vom ersten Moment an zu spüren: egal ob Straßenzustand oder Gebäude, die gesamte Infrastruktur ist um Klassen besser als in den nördlicher gelegenen Staaten. Was nicht heißt, dass sie optimal ist. Der Strom wird auch in Johannesburg in regelmäßigen Abständen abgeschaltet. Auch merkt man deutlich, dass es eine - wenn auch immer noch viel zu kleine - Mittelschicht gibt: am Publikum im Supermarkt, an den Automodellen auf dem Parkplatz, an der Kleidung, …
Wir sind positiv überrascht, obwohl es unsere elfte Einreise nach Südafrika ist und wir eigentlich wissen müssten, was uns erwartet.
Doch wie lange hält sich das noch? Mit der Landeswährung, dem Rand, geht es seit Monaten steil bergab, er hat gerade seinen historischen Tiefstand erreicht, die wirtschaftlichen Aussichten sind im Moment nicht gerade optimistisch.