Kleine Betrügereien, Bestechung und viele weitere Tricks, um an Geld zu kommen sind in Afrika häufiger anzutreffen als uns das mit unserem europäischen Maßstäben lieb wäre. Diese Erfahrungen haben wir auch gemacht. In Simbabwe ist uns aber auch bei einigen konkreten Gelegenheiten aufgefallen, dass die Menschen sehr bescheiden bei finanziellen Forderungen sind.
Zwei Beispiele:
Nach einer Nacht im Chalet (die erste nach mehr als 10 Wochen Reise!) blitzt und blinkt unser Auto am nächsten Morgen. Der Wachmann von der Nachtschicht hat es geputzt. Eigentlich können wir es nicht leiden, wenn Arbeiten ohne Auftrag und unerwünscht ausgeführt werden und danach die Erwartungshaltung einer Belohnung im Raum steht. In diesem Fall hat der gute Mann aber den richtigen Riecher gehabt, unser Auto war nämlich wirklich sehr dreckig und wir hatten schon einge Male nach einer Gelegenheit für eine Autowäsche Ausschau gehalten. Wir bedanken uns. Er freut sich sichtlich über die Anerkennung. Als wir ihn fragen, wie viel er dafür bekommt, lehnt er ab. Er möchte kein Geld. Diese Zurückhaltung bestärkt uns in der Überzeugung, dass wir ihn fair entlohnen. Jetzt strahlt er noch mehr.
Unsere Bettwäsche wäre mal wieder reif für eine Wäsche, unsere kleinen Schüsseln sind dafür jedoch sehr unhandlich. In einem Camp erkundigen wir uns, ob das jemand für uns erledigen kann und möchte. Die Frage wird bejaht und kurze Zeit später taucht ein junges Mädchen auf, die sich der Sache annimmt. Um böse Überraschungen auszuschließen, wollen wir den Preis vorab klären. Jede Bezahlung wäre für sie okay, wir sollen ihr geben, was wir möchten. Auch nach weiterer Diskussion ist von ihr kein Preis zu erfahren. Wir bezahlen sie wie den Wäscheservice in Südafrika und sehen auch hier ein strahlendes Gesicht.