Der Weg vom Chimanimani NP nach La Rochelle bei Mutare läuft entlang der Eastern Highlands und gewährt die ganze Zeit herrliche Ausblicke auf die parallel verlaufende Bergkette. Wir starten auf 1350 m und landen fast ebenso hoch auf 1200 m, dazwischen liegen Höhen (zwei Passüberquerungen mit 1650 m bzw. 1900 m) und Tiefen unter 700 m. Wir nehmen nicht die alte Schotterpiste Cashel Road, die als landschaftlich besonders schön beschrieben wird, sondern wählen die bequeme Teervariante. Aber auch von der Hauptstraße aus sehen die Berge mit ihren engen Tälern, zerklüfteten Felsen auf den Gipfeln und grünen Wäldern an den Hängen sehr imposant aus und erinnern uns wieder an die Dolomiten.
Mutare ist nach zwei Wochen die erste richtige Stadt, die wir in Simbabwe sehen. Hier pulsiert das Leben! Schon auf dem Weg ins Zentrum, fahren wir an echten afrikanischen Märkten vorbei, überall wimmelt es von Leuten, der Verkehr wird auch erstmals etwas dicht und die letzten vier Polizeikontrollen vor der Stadt sind im Abstand von ein bis zwei Kilometern, winken uns aber vorbei. Zwei Tage später erfahren wir, dass hier in der Nähe Diamantenminen liegen, und deshalb die Sicherheitschecks so dicht gesät sind.
Wir kaufen auf dem Markt Tomaten, Bananen und Zitronen - natürlich alles für je einen Dollar (vergleiche Einheitspreis 1 Dollar). Auf der Hauptstraße finden wir auch einen SPAR Supermarkt, der ein richtig gutes Angebot an Backwaren und Fleisch hat. Nur leider gibt es auch hier keinen guten Käse, genau wie in Südafrika.
12 Kilometer weiter in einem kleinen Seitental liegt La Rochelle, ein Anwesen das sich ein britisches Ehepaar in den 1940 Jahren gebaut hat und das an das Schloss von La Rochelle erinnern sollte. Das Haus inmitten eines wunderschönen „Schlossparks" beherbergt seit langem ein Hotel, ein Teil des Parks mit großen Bäumen kann als Campingplatz benutzt werden. Außerdem ist ein weitläufiger Botanischer Garten angelegt, der sich über die natürlichen Hügel und entlang eines Bachlaufs erstreckt. Uns beeindrucken vor allem die baumhohen Weihnachtssterne, die alten Bäume als aller Welt und ein Gewächshaus mit Orchideen, die wir in voller Blüte erleben.
Das Haus selbst ist ein Kleinod, aber leider hat es längst seine besten Tage hinter sich. Das ist sehr freundlich ausgedrückt - es ist so marode, wie alles, was wir bisher in Simbabwe kennen gelernt haben. Aber, es wird gerade renoviert und zwar mit einer ganzen Truppe vom Fußboden bis zum Dach und auch der Garten, der Pool und die Sanitäranlagen des Campingplatzes sind inbegriffen. Wir durften das Haus auch innen besichtigen und man erkennt, wie schön es einmal war bzw. wie schön es wieder sein wird, denn einige Zimmer sind schon renoviert.
So sehr man sich wünscht, dass der Hotelbetrieb ab Herbst in Gang kommt, so sehr hat man Zweifel, dass sich Gäste einfinden werden. In diesem Land liegt einfach zu viel im Argen.