Der erste Eindruck

80 km von der Grenze entfernt liegt unser erstes Zwischenziel, das Lion & Elephant Motel, das auch einen Campingplatz hat. Zwar liegt das Motel direkt an der großen Durchgangsstraße A4 und ist dadurch etwas laut, aber es liegt auch an einem Fluss und die Anlage ist herrlich, wie ein tropischer Garten. Ein erstes lokales Zambesi Bier in der Bar, gebraut nach dem Reinheitsgebot, entlohnt uns für die Strapazen an der Grenze und die ersten zwei Polizeikontrollen, denen wir ohne Bribe (Bestechungsgeld) entkommen. Die Bar, das Restaurant, die ganze Anlage mit ihren Hütten für die Übernachtung ist im Lodge-Stil hergerichtet, sehr afrikanisch. Wir fühlen uns wohl und beschließen, uns ein Hüttchen zu mieten, statt auf dem lauten, heruntergekommenen Campingplatz zu übernachten. Heute haben wir es uns verdient. Abends im Restaurant gibt es Hausmannskost, Schnitzel Wiener Art von der Elenantilope und butterzarte Rinderleber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. Es schmeckt fast wie daheim.

Mit uns übernachtet eine Biker-Gruppe im Motel. Mit ihren dicken BMW Geländemaschinen machen sie eine Vor-Tour, Thomas möchte Motorrad-Touren für Touristen anbieten. Nach einem sehr intensiven Gespräch über das Leben in ZIM lädt er uns ein, in Harare bei ihm vorbeizuschauen.

Am nächsten Morgen erkennen wir unser iMobil nicht wieder, es strahlt uns förmlich an. Der Nachtwächter hatte wohl Mitleid mit dem total verdreckten Auto und hat es uns gewaschen. Normalerweise können wir unerwünscht aufgedrängelte Dienstleistungen nicht so gut leiden, aber dieser Mann hatte den richtigen Riecher. Schon länger wollten wir das Auto waschen (lassen). Auf die Frage, was er denn dafür bekommt, lehnt er dankend ab. Wir zahlen ihm natürlich trotzdem einen fairen Lohn und nun hat auch er einen guten Tag heute und strahlt genauso wie unser Auto :-)

Die Übernachtung, das Abendessen, die Einladung nach Harare, unser blitzsauberes Auto - wir wurden sehr freundlich in Simbabwe empfangen.

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Kleine Rondavels mit Strohdach als Speicher, rechts ein Wohnhäuschen

Doch die Fahrt über Land am nächsten Tag dämpft unsere Gefühle deutlich. Wir sehen die Überbleibsel verlassener Farmen, die Häuser in den verstreuten Siedlungen sind meist aus Holz und Stroh oder selbst gebrannten Backsteinen und scheinen sich seit 500 Jahren nicht verändert zu haben. 

Auf 200 km entdecken wir an einer einzigen Stelle kleine Lebensmittelgeschäfte mit weniger als 10 Grundnahrungsmitteln im Angebot. Das war’s. Der halbe Liter Milch kostet 1,50 US Dollar, also etwa doppelt so viel wie im reichen Deutschland. Wer kann sich das leisten? Simbabwe hat keine eigene Währung mehr, die Preise sind in US Dollar ausgezeichnet

Statt Autos befindet sich allerlei Getier auf der Straße. Die Armut und Not ist an jeder Ecke zu spüren.

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