Wegen der explosionsartigen Inflation mit zuletzt über 230 Millionen (!) Prozent hat Simbabwe 2009 den US Dollar (USD) als offizielle Währung eingeführt. Auch am Geldautomat gibt es folglich US Dollars und alle Waren in den Geschäften sind in USD ausgezeichnet. Witzigerweise gibt es aber keine Dollar-Cent-Münzen.
Generell bekommt man auf dem Land Wechselgeld nur in ganzen Dollars, auch in der Supermarkt-Kasse liegen keine Münzen. Wenn man also im Supermarkt 34,90 USD bezahlen muss, dann rundet man auf 35 USD auf und wenn man Glück hat, wird auch mal abgerundet.
Lustiger wird es, wenn man von den Straßenhändlern etwas kauft. Hier wird einfach die Menge an einen Dollar angepasst. Folgendes bekommt man für 1 USD: einen 10-l-Eimer Avocados, eine riesige Tüte Tomaten, ein großes Netz Orangen. Das Gleiche gilt für die kleinen Tante-Emma-Läden. Hier bekommt man für 1 USD: 2 Brote, 10 Brötchen oder eine kleine Dose Nivea Creme.
In größeren Städten ist das Bezahlen etwas anders, wird aber noch skurriler. Hier werden 10-Cent einfach in einen südafrikanischen Rand (ZAR) umgerechnet. Man bezahlt seine Rechnung gemischt: 34 USD und 9 ZAR!
Kürzer geht’s nicht
In Chimanimani habe ich, Heike, mir die Haare schneiden lassen: schneller, billiger und kürzer als jemals zuvor. Konkret hat es 5 Minuten gedauert, hat 2 US Dollar gekostet und die Haare sind rundherum weniger als 1 (!!!) cm lang. Sie wurden nämlich nicht geschnitten, sondern abrasiert. Das sieht ziemlich progressiv aus und ziemlich simbabwisch. Hier laufen ganz viele Frauen mit so kurzen Haaren herum, auffallen tut man also nicht - trotzdem sieht es aus wie aus einem amerikanischen Gefängnis geschlüpft. Die Ironie des Schicksals: der Salon hieß Afro Dee’s - soll wohl an die Göttin der Schönheit erinnern.