Bildung

Zur Staatspolitik der letzten Dekaden in Simbabwe kann man viel lesen und meistens ist das eine berechtigte Fundamentalkritik. Mindestens eine Sache hat die Regierung allerdings offensichtlich gut hinbekommen und das ist die Bildungspolitik. Die Ausbildung war in der Vergangenheit kostenlos und so haben viele Simbabwer davon profitiert. Wir merken das im Umgang mit den Menschen. Sie sprechen gut Englisch, können besser rechnen als viele Südafrikaner, sind informiert über die Welt und immer daran interessiert, mehr zu erfahren. Sie erzählen uns, was sie schon wissen über Deutschland und stellen weitere gezielte Fragen. Studierte haben es bis in den gehobenen Mittelstand geschafft, manche arbeiten in anspruchsvollen Berufen im Ausland. Beeindruckend ist auch, dass sie entweder schon in die Heimat zurückgekehrt sind oder das fest vorhaben.

Im Zuge der Sparpolitik wurde jedoch in den letzten Jahren wieder das Schulgeld eingeführt. Ein Term, das sind drei Monate, kosten zwischen 50 US Dollar für die Grundschule auf dem Land und 150 US Dollar für eine weiterführende Schule in der Stadt. Das macht also zwischen 150 USD und 450 USD pro Jahr. Das kann sich die normale Bevölkerung nicht leisten. Von einem Hotelmanager haben wir erfahren, dass er 350 USD im Monat verdient. Das war ein cleveres Kerlchen, der schon 13 Jahre in Südafrika in großen Hotels gearbeitet hat. Was wird dann ein normaler Arbeiter verdienen? Und was macht man, wenn man zu den 90 % Arbeitslosen gehört?

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