Chirinda Forest

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Auf den gerade Weg schickt man nur die Schwachen - außer sechs netten Polizeikontrollen gestalten sich die letzten 2,5 km als eine Herausforderung für unser iMobil. Dies liegt diesmal nicht am Untergrund, sondern an dem Dschungel, der sich neben und über uns auftut. Unser Vehikel ist einfach zu hoch. Mehrmals müssen wir aussteigen und lange Lianen über das Dach hebeln, einmal muss Peter sogar auf das Dach klettern, um eine lange Ranke vom Stromverteiler für die Solarpanele zu befreien. Oder umgekehrt. 

Als wir ankommen, werden wir mit Handschlag von den Ranchern begrüßt und machen uns mit einem Rosenheimer Motorrad-Pärchen bekannt. Witzig - am Ende der Welt trifft man auf zwei Deutsche, sonst ist keiner da. Erst zwei Tage später kommt noch ein Schweizer Pärchen. 

Das Plätzchen ist traumhaft - eine Lichtung inmitten des Dschungels, liebevoll mit Blumenbeeten angelegt und strohbedeckten Hütten mit Grillplätzen. Wieder einmal sind wir sehr positiv überrascht. Nach dem Kampf durch den unwegsamen Dschungel haben wir schon befürchtet, dass wir nichts oder einen verlassenen Campingplatz vorfinden.

Alle Bediensteten sind außergewöhnlich nett, wir erhalten sofort eine Beschreibung für den barrierefreien Rückweg, dürfen uns die schönen Chalet-Rondavels anschauen und zum Abschluss bekommen wir eine Kostprobe von ihrem typisch simbabwischen Abendessen: Sadza (Maisbrei) mit Gemüse und gesalzenen getrockneten Kapentafischchen aus dem Karibasee.

Am nächsten Tag wandern wir zu dem berühmten Big Tree, dem größte Baum Simbabwes. Es handelt sich um einen roten Mahagonibaum, der im Jahr 1920 eine Höhe von über 64 m hatte. Leider schrumpft er seit dieser Zeit, da er langsam abstirbt. Trotzdem immer noch ein gewaltiger Anblick! Man hat ihn zwar mehrfach vermessen, aber sein Alter wurde nie richtig bestimmt. Die Angaben schwanken zwischen 1000 und 2000 Jahren.

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Im Camp zurück, gibt es eine Überraschung. Das Ministerium für Umwelt hat 15 Zeitungs- und Rundfunk-Journalisten eingeladen und tourt mit ihnen durchs Land, um ihnen die Schönheit der Natur näher zu bringen. Ein Journalist hat sogar zweieinhalb Jahre in Deutschland gelebt und spricht perfekt Deutsch. Sowohl die Beamten, als auch die Journalisten fangen sofort Gespräche mit uns an. Sie haben nicht viel Auswahl, wir sind die einzigen Touristen. Sie fragen uns nach dem woher und wohin, loben selbst die Freundlichkeit der Simbabwer und die Herrlichkeit der Natur.  Und wir geben sogar mehrere Interviews, warum wir hier sind, was uns an der Natur gefällt, wie wir Simbabwe finden, wo doch im Ausland nur so negativ über das Land berichtet wird, usw. Fragen unsererseits werden sehr ausweichend beantwortet. Immerhin ist allen klar, dass das Image von Simbabwe im Ausland nicht das Beste ist. Verstehen tun sie das allerdings nicht - es liegt alles nur an der übertreibenden Berichterstattung ausländischer Journalisten...



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