Campingleben


Abgezockt

Wie in Simbabwe - Im Dornröschenschlaf? beschrieben, muss man in Simbabwe einen feinen Unterschied zwischen verrottet und verdreckt machen. Alle Campingplätze in touristisch wenig besuchten Gegenden (Gonarezho, Eastern Highlands) waren stets sauber und ordentlich, allerdings zum Teil echt marode. Erst als wir auf die touristische Hauptroute Great Zimbabwe - Matobo - Hwange - Vic Falls geraten sind, fing das echte Elend an. In Great Zimbabwe waren wir gewarnt und konnten auf das wunderschöne private Camp Norma Jeane’s ausweichen. Im Matobo NP waren wir zum ersten Mal auf einem echt verdreckten Campingplatz: wunderschön gelegen am Maleme Damm, aber überall verstreut Müll und es kam auch keiner, um ihn wegzuräumen. Auch auf den Parkplätzen quollen im Matobo NP die Papierkörbe über. Dort warteten zwei bis drei gelangweilte Angestellte auf Besucher. Da man sich immer und überall in Registrierungsbücher eintragen muss, kann man leicht nachvollziehen, dass man um 13 Uhr der erste Besucher des Tages ist. Es ist wohl nicht Aufgabe dieser Angestellten, einen Papierkorb zu leeren oder gar den Müll auf dem Parkplatz einzusammeln. 

Auch der Straßenzustand ist fürchterlich. Auf dem Weg zu einer bekannten Felszeichnungshöhle stellen wir unser Auto unterwegs ab und laufen die letzten 700 m. Diese Straße wollen wir dem iMobil nicht antun. 

So kamen wir zu der nicht ganz neuen Erkenntnis: Je attraktiver die Umgebung, desto schlechter wird das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Krönung bildete unser Camp Kandahar im Zambesi Nationalpark. Die Lage in der Nähe der Viktoriafälle und direkt am Sambesi ist definitiv nicht zu toppen und wir hatten das Camp für uns alleine, aber 68 US Dollar für eine abgebrannte Schutzhütte, ein zerfallenes und dreckiges Toilettenhäuschen, einen verrosteten, nicht zu benutzenden Grill, das Ganze ohne Papierkorb und Reinigungsservice ist dann doch ein bisschen unverschämt.


Der Motor muss warm laufen

Für uns nicht mehr vorstellbar, in Südafrika und jetzt auch in Simbabwe ist es ein Sport: man lässt den Motor erst 10 Minuten warm laufen, bevor man los fährt. Wir denken an die Umwelt und Lärmbelästigung oder sind einfach leicht genervt, wenn um 6 Uhr morgens die Zeltnachbarn aufbrechen und uns auf diese Weise daran teilhaben lassen. Gott sei Dank, stehen wir aber zu 95 % allein auf den Campingplätzen.


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